Das von Johann Wolfgang von Goethe geschriebene Drama ist eins der bekanntesten literarischen Werke, deutscher Dichtkunst. Es handelt sich hierbei um das 1808 veröffentlichte, Epochenübergreifende Drama „Faust“. Faust lässt sich zu den Epochen Sturm und Drang, Weimarer Klassik sowie der Romantik und Aufklärung zuordnen. Die Tragödie erster Teil bezieht sich, auf den Ursprung des Buches, mit der Szene Prolog im Himmel. In diesem Sachverhalt handeln Gott und der Teufel eine wette aus, in der Mephisto, Gott beweisen möchte, dass die Menschen vom rechten Weg abkommen können, da Mephisto ebenfalls ein herablassendes Menschenbild pflegt. Um diese Wette zu gewinnen versucht er anhand des Gelehrten Fausts, der sich in einer Lebenskrise befindet, Gott zu beweisen, dass auch dieser sich nur nach Gelüsten sehnt und mit Triebhaftigkeit befriedigt werden kann. Der Handlungsstrang des Dramas spaltet sich auf in die Gelehrten Tragödie, welche aber im Verlauf des Buches die Gretchen Tragödie bedingt. 

Im Folgenden werde ich die Szene „Studierzimmer“ analysieren und aufweisen weshalb der Dialog zwischen Faust und Mephisto, auch besser bekannt als der Pakt mit dem Teufel, als Scheinwette angesehen werden kann. 

 

Die Szenen Studierzimmer 1 und 2 bilden mit Auerbachskeller den Abschluss der Gelehrtentragödie. Der Protagonist Heinrich Faust befindet sich zuvor in einer Erkenntniskrise, da er nach dem höheren Sinn des Lebens sucht „Daß ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält“ (v.382-3) Darauf hin versucht Faust drei Entgrenzungsversuche, um dem Diesseits zu entfliehen. Folglich trifft er hier das zweite mal auf Mephisto, welcher ihn und seines eigenen Vorteils wegen, einen Pakt aufgreift, in dem er Faust seine Dienste anbietet“ Ich gebe dir, was noch kein Mensch gesehen“ (v. 1659). Faust hat kein Interesse am jenseitigen „ das drüben kann mich wenig kümmern“ (v. 1660)denn alles was ihn neben der Erkenntnis antreibt ist die innen Suche nach dem gelüste, welche er sich in dem Diesseits erhofft. Da Faust getrieben von der Gärung und Triebhaftigkeit versucht, dass Leben zu genießen geht er näher auf dass Angebot ein und stellt die Rahmen Bedingungen offen „werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, Dann will ich zu gründe gehen“ (v.1699-1702). Die Skepsis und Sicherheit Fausts, von dem Sieg über Mephisto ist ihm schon vorher Bekannt, denn er äußert sich durch viele Metaphern und Vergleiche, wie „Speise die nicht sättigt“ (v.1678) „Ein Spiel bei dem man nie gewinnt“ (v. 1682) sowohl als auch der Metapher „Und Bäume, die sich täglich neu begründen!“ (V. 1687) Der Pakt kristallisiert sich nun zu einer Scheinwette herraus, da Mephisto sich unwissend zum Betrogenen Betrüger gemacht hat, denn Heinrich Faust kann die „Wette“ nur eingehen, da er weiß, dass er nie aufhören wird zu streben und es sich in ihm solange er lebt regt, Erkenntnis und Erfahrung über Wissenschaft, sowie der Lust zu erlangen. Faust, welcher zuerst von starker Skepsis geplagt ist, erkennt dass ein solches Angebot nicht ohne eine Gegenleistung zu haben sei und fordert nun zu wissen, was sein Preis dafür sein solle. Mephisto rückt diese aussage jedoch nicht zu schnell heraus, denn er fordert einen solchen Pakt durch ein geschriebenes Pergament zu vereiden. Der Teufel traut Faust nicht und drückt dies aus durch “Um Lebens oder Sterbens willen Bitt ich mir ein paar Zeilen aus“ (v.1713-14) Demnach erkennt Faust, sein Schicksal und äußert sich trotz anfänglicher Bedenken, dass es egal sei wonach Mephisto strebt er werde es unterschrieben, koste es was es wolle (vgl. v 1720ff ) Mephisto äußert sich zum Vertrag wie folgt: „ Du unterzeichnest dich mit einem Tröpfchen Blut“ (v. 1737) 

Mephisto hingegen besitzt eine ganz klare Vorstellung von seinen Zielen und dem, was er erreichen will, sodass es ihm recht leicht fällt, Faust zu „versuchen“ und ihn in eine gezielte Richtung zu lenken. Er bietet sich Faust an, jedoch nicht aus dem Grund, dass er Faust etwas Gutes tun will, sondern weil er als Gegenleistung dessen Dienste verlangt (vgl.V. 1738ff). Mephisto formuliert den Pakt so, dass man den Eindruck einer Gleichheit der Bedingungen bekommt, was jedoch nicht der Fall ist. Den wenigen Jahren von Fausts Leben steht eine Ewigkeit zugunsten des Mephistos gegenüber. Diese Art der Formulierung zeigt seine Gerissenheit und die Taktik, mit der Mephisto vorgeht. Um Faust von seinen Künsten, Fähigkeiten und von seinem Können zu überzeugen, macht er ihm große Versprechungen (vgl.V. 1676fff), wodurch auch seine Selbstüberschätzung hervorgehoben wird, da es ihm nicht vollständig gelingt, Faust einen Moment purer Glückseligkeit zu verschaffen. Es ist jedoch ganz offensichtlich, dass er Fausts Wünsche, Begehren und Streben für seinen eigenen Zweck nutzt, um ihn ganz gezielt in seine gewünschte Richtung zu lenken und so egoistisch seinen eigenen Gewinn erzielen will „Und tut nicht leicht um Gottes willen, Was einem anderen nützlich ist“ (v. 1652-3). Mephisto will die Wette mit Gott gewinnen, und nicht Faust helfen seine gelüste zu befriedigen“ Die Szene bedingt, den beginn der Reise der zwei DialogsPartner und Vertragspartner, in die sinnliche Welt, wie bps weise „Auerbachskeller“ 

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Faust hier die Oberhand hat und Mephisto welcher unwissend über die Unbefriedigte Seele Fausts denkt, er könne ihm Spaß bieten, bis er zufrieden ist. Dieser Pakt mit dem Teufel, kristallisiert sich aber immer mehr zu einer Scheinwette hinaus, aus welcher Mephisto als Betrogener Betrüger (Verlierer) hinaus geht. Meiner Meinung nach spielt dieser Auszug eine sehr wichtige Rolle, da er die Grundlage für die Entfaltung des zentralen Konflikts im Drama darstellt. Somit ist er die Basis für alle späteren Ereignisse, und auch Mephistos taktisches und strategisches Handeln wird verdeutlicht. Aufgrund dieser Pakt Szene, kommt die Gretchentragödie zum Vorschein und wird so zum zweiten Handlungsstrang des Dramas.

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